Artemisia annua

Der Name klingt mystisch, zauberhaft, fast schon göttlich! In der Tat geht Artemisia annua auf den altgriechischen Namen „Artèmis“ zurück. Sie ist die Göttin der Natur, der Wälder und der Jagd. Zudem ist es der andere Name von Diana, der Göttin, die kranke Frauen heilt. Auf deutsch heißt die Pflanze „Einjähriger Beifuß“ und ist eine der ältesten und wichtigsten Heilkräuter Europas. Es gibt übrigens auch den „gemeinen Beifuß“, den Artemisia vulgaris. Wir widmen uns hier aber ausschließlich dem einjährigen. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird er schon seit mindestens 2000 Jahren verwendet und bei Verdauungsstörungen, Infektionen, Hautproblemen, Hämorrhoiden und Fieber eingesetzt. Die berühmte Wissenschaftlerin Tu Youyou bekam 2015 für die Entdeckung des sogenannten Artemisinin, dem wichtigsten Wirkstoff in der Artemisia, sogar den Nobelpreis für Medizin. Ein davon abgeleiteter, halbkünstlicher Stoff, eine Verbindung (Derivat) aus dem Extrakt des Beifuß, ist inzwischen ein Standardmittel zur Behandlung der Tropenkrankheit Malaria. Bei uns in Deutschland ist der Nutzen der Pflanze noch nicht so bekannt. Laut einer EU-Verordnung fällt Artemisia unter die Kategorie „neuartiges Lebensmittel“ (Novel Food-Verordnung). Daher ist Artemisia annua nicht als Lebensmittel zugelassen.

Vielleicht hast du schon mal Absinth oder Wermut getrunken? Darin ist dieser Einjährige Beifuß ein Hauptbestandteil. Es gibt aber auch diverse Medizinprodukte – übrigens auch zur Anwendung bei Tieren geeignet – um unser Wohlbefinden zu unterstützen. In unserem Online Shop findest du eine große Auswahl an zertifizierter Naturkosmetik, Bio-Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und auch Artemisia-Produkte von unter anderem Vital Engel oder von Waldkraft.  

Was ist der Einjährige Beifuß und sein Wirkstoff Artemisinin?

Die Heilpflanze Artemisia annua gehört zur Familie der Korbblütler. Sie wächst krautig, duftet aromatisch und kann bis zu 1,50 Meter groß werden, die Blüten wachsen in Rispen und sind gelb-grün. Sie ist einjährig, daher der Name „annua“ (lateinisch für: ein Jahr dauernd). Wirksam in der alternativen Medizin sind die Blätter des Krautes. Darin enthalten sind große Mengen an wertvollen Inhaltsstoffen. Zum Beispiel Mineralstoffe wie Kalium (wichtig für die Eiweißproduktion und Verstoffwechselung von Kohlenhydraten), Kalzium (Knochen und Zähne), Phosphor (unterstützt den Energiestoffwechsel der Zellen) und Schwefel (bekämpft freie Radikale und ist ein top Booster für das Immunsystem). In Artemisia annua stecken aber auch jede Menge Aminosäuren, Vitamine – vor allem das Vitamin E -, Bitterstoffe für eine normale Funktion der Verdauungssäfte wie Gallen- und Magensäfte.

Auch das Thema Antioxidantien ist ein wichtiges, wenn es um die Wirkung der Heilpflanze geht. Es gibt einen Wert, der ORAC heißt. Dieser zeigt an, wie hoch das antioxidative Potenzial ist, also die Wirkung um aggressive Sauerstoffverbindungen (freie Radikale) zu bekämpfen und deren Ausscheidung zu begünstigen. Zum Vergleich: Unser heimischer Topstar auf der ORAC-Liste ist die Heidelbeere bzw. Blaubeere. Sie hat einen Wert von 2300, der Einjährige Beifuß kann mit sagenhaften 70.000 punkten! Am wertvollsten für die Medizin und die Herstellung von verschreibungspflichtigen Medikamenten und auch frei verkäuflichen Produkten wie Tinkturen, Pulver oder Kapseln ist aber der Wirkstoff Artemisinin. Nach der sensationellen Entdeckung und den großen Fortschritten im Kampf gegen Malaria wird in den Wirkstoff große Hoffnung auf weitere Verwendungsmöglichkeiten gesetzt. Kommt Artemisinin in Kontakt mit Eisen, das sich erhöht in bestimmten Erregern befindet, kann es diese zerstören. Die Auszüge aus den Blättern des Krautes erweisen sich als effektives Mittel gegen schädliche Mikroorganismen, die unter anderem Pilzerkrankungen auslösen können. Auch Patienten mit Hepatitis B und C, sowie mit Herpes-Viren können hoffen.

Waldkraft Artemisia - Einjähriger Beifuß
Waldkraft Artemisia - Einjähriger Beifuß
Vital Engel Artemisia annua Pulver
Vital Engel Artemisia annua Pulver

Wie kann man den Beifuß Artemisia verwenden?

Bevor die kleinen Blüten aufgehen, werden die Blätter geerntet. Sie können getrocknet und dann zu feinem Pulver vermahlen werden. In der traditionellen chinesischen Medizin wird beispielsweise gern ein Tee daraus zubereitet; auch aus zerkleinerten und getrockneten Blättern. Zur genauen Dosierung schau dir unbedingt die Vorgaben des Herstellers an. Als Richtwert kann man sagen, dass zwei Teelöffel auf eine Tasse mit abgekochtem Wasser zehn Minuten ziehen sollten. Das Pulver kannst du auch in Smoothies und einen Joghurt geben. Auch bei Kapseln gilt: Die Vorgaben des Herstellers beachten und am besten im Vorfeld mit deinem Hausarzt über die Einnahme sprechen. Die Pflanze verfügt außerdem über eine hohe Menge an ätherischen Ölen, die als Tinktur eingenommen oder auf die Haut gerieben werden können.

Gibt es bei Artemisia annua Nebenwirkungen?

„Ist der Einjährige Beifuß giftig?“, wird oft gefragt. Das ist er nicht, aber man muss natürlich trotzdem aufpassen bei der Dosierung. Artemisinin kann Allergien auslösen, bei Überempfindlichkeit oder Überdosierung zu Gleichgewichtsstörungen, Kopfschmerzen und Verdauungsproblemen führen und auch die Anzahl weißer Blutkörperchen vermindern. Schwangere und Stillende sollten von der Einnahme absehen oder zunächst ihren Arzt befragen und auch bei Kindern sollte erstmal ärztlich abgeklärt werden.